VW: Infos zu Diesel-Emissionen
16.10.2015 08:56:47 | Cornelia Wahl

Lösung und Maßnahmen sollen noch im Oktober vorgelegt werden
Volkswagen und die weiteren betroffenen Marken des Konzerns wollen noch im Oktober den zuständigen Behörden die technische Lösungen und Maßnahmen vorstellen. Die Kunden der betroffenen Fahrzeuge werden in den nächsten Wochen und Monaten darüber informiert.
Offizieller Rückruf des Kraftfahrt-Bundesamtes
Nachdem VW Lösung und Maßnahmen dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg vorgelegt hat, hat das KBA einen offiziellen Rückruf der betroffenen Fahrzeuge in die Wege geleitet. In Europa ruft der Volkswagen-Konzern eigenen Angaben zufolge in 28 Märkten insgesamt annähernd 8,5 Millionen Fahrzeuge zurück. In Deutschland sind nach Angaben der Behörde vom Rückruf annähernd 2,4 Millionen Fahrzeuge betroffen. Außerhalb der 28 europäischen Märkte wird individuell für jedes Land genau geklärt werden, welche Abgasklassen des EA 189 tatsächlich betroffen sind, so eine Mitteilung von Volkswagen. Weiter heißt es, dass Volkwagen seine Kunden aktiv informieren wird.
Nachbesserungen geplant ab Januar 2016
Ab Januar 2016 soll mit der Nachbesserung der Fahrzeuge begonnen werden, die für die Kunden kostenlos sind. Die technische Behebung können Software- oder Hardware-Maßnahmen sein. VW ist gerade dabei, dies für jede betroffene Baureihe und jedes betroffene Modelljahr zu erarbeiten. Die Maßnahmen werden zunächst den zuständigen Behörden vorgelegt. Danach werden die Halter dieser Fahrzeuge darüber informiert. VW weist darüber hinaus darauf hin, dass die aktuelle Nachfolge-Motorengeneration EA 288 (seit 2012) nicht von den Vorkommnissen betroffen sei.
Info zu 3.0 TDI V6
Am 2. November 2015 hat die amerikanische Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) Volkswagen darüber unterrichtet, „dass bei Fahrzeugen mit V6-TDI-Dieselmotoren eine Software-Funktion vorhanden sei, die im Genehmigungsprozess nicht hinreichend beschrieben worden sei.“ Volkswagen hat darauf mit einer Mitteilung reagiert. Demnach betont VW, dass bei den drei Liter großen V6-Diesel-Maschinen keine Software installiert ist, welche die Abgaswerte unzulässig verändern. Um den Sachverhalt rückhaltlos aufzuklären, will VW mit der EPA vollumfänglich kooperieren.
Weitere Unregelmäßigkeiten bei VW
Mittlerweile hat eine laufende interne Untersuchung ans Licht gebracht, „dass es bei der Bestimmung des Kohlendioxid-Wertes für die Typzulassung von Fahrzeugen zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist“. Konkret wurden bei der CO2-Zertifizierung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige Kohlendioxid- und damit auch Verbrauchsangaben festgelegt. Nach Angaben des Volkswagen-Konzerns könnten davon annähernd 800.000 Fahrzeuge betroffen sein - „ganz überwiegend Fahrzeuge mit Dieselmotoren“. Die wirtschaftlichen Risiken dieser am 3. November 2015 vom Volkswagen-Konzern in einer Mitteilung verbreiteten Untersuchungsergebnisse könnten sich demnach einer Schätzung zufolge auf annähernd zwei Milliarden Euro belaufen.
KBA ordnet Neuermittlung der CO2-Werte bei der Volkswagen AG an
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg hat am 5. November 2015 angeordnet, dass unter dessen Aufsicht bei allen betroffenen Fahrzeugmodellen die Schadstoffemissions- und Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Emissionswerte neu ermittelt werden. Des Weiteren wird das KBA den gesamten Ermittlungsprozess dieser Werte bei der Volkswagen AG und seinen Dienstleistern untersuchten, heißt es in der Mitteilung des KBA vom 10. November 2015. Im Blick bei den Angaben unzutreffender CO2-Werte sind die Motoren EA288 EU6. Betroffen sind 1,4-, 1,6- und 2,0-Liter-Dieselmotoren und der 1,4-Liter-Benziner. Die europäischen Genehmigungsbehörden werden über alle genehmigungsrelevanten Sachverhalte durch das Kraftfahrt-Bundesamt informiert.
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Bild: Volkswagen
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