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Formel 1 - 2016: Die Regeländerungen

18.03.2016 12:27:28 | Cornelia Wahl
Ferrari Formel 1Große Änderungen gibt es Formel-1-Reglement für die Saison 2016 nicht. Der Teufel steckt hier eher schon im Detail. Spannender soll das Qualifying werden. Die wichtigsten Änderungen im Überblick.

Drei Auspuffendrohre für den guten Ton

Ein Detail zeigt sich am Heck der Boliden: Ab dieser Saison sind drei Auspuffendrohre Pflicht. Über das größere werden die herkömmlichen Abgase abgeführt. Durch die zwei kleineren Endrohre entfleuchen diejenigen Abgase, die das Abblasventil des Turboladers ungenutzt freigeben. Dies soll vor allem dem Sound der Motoren zugutekommen, da sich das charakteristische Pfeifen des Überdruckventils bemerkbar macht. Gleichzeitig steigert sich der Wirkungsgrad des Triebwerks. 

Mehr Entwicklungsfreiheit für den Motor

Liberalisiert hat der Weltverband FIA (Fédération International de l'Automobile) für 2016 das Tabellensystem für die Entwicklungsfreiheiten bei den Motoren. Nach der neuen Regelung darf die Hälfte des Triebwerks in mehreren Schritten während der gesamten Saison neu entwickelt werden.

Einheitliche Telemetrie

Ab dieser Saison haben alle Formel-1-Autos eine einheitliche Telemetrie an Bord. Für mehr Sicherheit soll die Highspeed-Kamera sorgen, mit der alle Rennwagen unterwegs sind. Gewachsen sind auch die Seitenwände des Boliden. Sie messen nun 35.750 Quadratmillimeter. In der Saison zuvor waren es 33.000 Quadratmillimeter. Die Vergrößerung soll den Kopf des Fahrers beim so genannten T-Bone-Unfall besser schützen. Ebenso muss das Cockpit bei einem Aufprall mehr Kräfte abbauen können. Das Testverfahren sieht vor, dass die Cockpitwand nun 50 Kilonewton (vorher: 15 Kilonewton) aushalten muss. 

Mehr Rennen im Kalender

In der Formel-1-Saison 2016 stehen 21 Rennen auf dem Programm. Die Saison beginnt am 20. März mit dem Großen Preis von Australien und endet am 25. November mit dem Grand Prix von Abu Dhabi. Die Winter-Testfahrttage wurden um vier auf acht Tage reduziert. Die FIA kann in Absprache mit den Teams und dem Reifenhersteller bis zu sechs zweitägige Reifentests abhalten, was der Reifenoptimierung dienen kann. Gedacht sind diese Testtage für die breiteren Reifen, die für das Jahr 2017 angekündigt sind. 

Neues Qualifying-Format

Für mehr Spannung sorgen soll ein neuer Qualifying-Modus. Weiterhin wird es drei Qualifyingabschnitte geben. Allerdings werden die Fahrer, die weiterkommen, in einer Art Ausscheidungsrennen ermittelt. Im ersten Qualifyingteil scheidet der erste Fahrer mit der schwächsten Zeit nach sieben Minuten aus. Nach jeweils weiteren 90 Sekunden folgen die nächsten. In Q2 treten 15 Fahrer an. Dort fällt nach sechs Minuten der schwächste Fahrer raus. Weiter geht es mit dem Ausscheiden im 90-Sekunden-Takt. Übrigbleiben für das Q3 noch acht Fahrer. Nach fünf Minuten erwischt es den ersten Fahrer, der ausscheiden muss. Nach weiteren jeweils 90 Sekunden folgen die nächsten. In den letzten 90 Sekunden des Q3 fahren zwei Fahrer um die Pole-Position. 

Reifenwahl fürs Rennwochenende

Komplizierter wird es beim Reifenreglement. Hier dürfen die Teams die Mischungen für die Rennen selbst aussuchen. Für jeden Grand Prix stellt Reifenproduzent Pirelli drei Mischungen zur Verfügung, aus denen die Formel-1-Teams wählen können. Der Reifenhersteller selbst gibt drei Reifensätze vor. Gefahren werden muss der Qualifying-Pneu von den Fahrern, die in den dritten Qualifyingabschnitt kommen. Von den verbleibenden zwei designierten Rennreifensätzen muss wenigsten einer gefahren werden. Bei der Wahl der restlichen zehn Sätze sind die Teams in ihrer Wahl frei. 

Bild: Ferrari S. p. A.