Genf 2013: Bentley Flying Spur
22.02.2013 16:35:17 | Cornelia Wahl

Neuer Flying Spur: 50 Kilo abgespeckt
Der neue Flying Spur ist eine Neuentwicklung und 50 Kilogramm leichter als der Vorgänger. Die Karosserie wurde neu aufgebaut, B-Säulen, Schweller und vordere Querträger wurden verstärkt. Ergänzt wurden die Maßnahmen um deformierbare Komponenten im Unterboden und um eine aktive Motorhaube. Die Motorhaube und die vorderen Kotflügel sind aus Aluminium gefertigt. Der Kofferraumdeckel ist aus Verbundwerkstoff und beherbergt die Hauptantenne. Neu gestaltet wurden die Türelemente.
Optik: Eleganz gepaart mit Sportlichkeit
Optisch zeigt sich der neue Bentley Flying Spur mit scharf konturierten Linien gepaart mit sanften Wölbungen der Flächen. Die Dachlinie ist niedrig gehalten, die Flanken sind markant geformt. Die hinteren Kotflügel sind ausgestellt. An den vorderen Kotflügeln finden sich die charakteristischen Luftauslässe, die mit dem Bentley-B verziert sind. Seitlich zieht sich eine prägnante Kante vom Vorderrad bis zum Heck. An der Front steht der Chromgrill aufrechter als beim Vorgänger. Er wird flankiert von zwei Scheinwerferpaaren. Der äußere davon ist größer als der innere. Unter dem Kühlergrill zieht sich ein Lufteinlass als durchgehendes Element mit einem horizontalen Chromband über die gesamte Breite. Gegenüber dem Vorgänger ist der Kofferraumdeckel länger ausgefallen und tiefer montiert. Die LED-Hecklichter sind ellipsenförmig.

Was sich der neue Bentley Flying Spur mit dem Vorgänger teilt, sind die Sonnenblenden, die Türgriffe, die Armlehnen und einige Schalter an der Armaturentafel. Neu gestaltet wurden auch die Sitzanlagen. Im Fond kann zwischen zwei und drei Sitzen gewählt werden. Den serienmäßigen Lederbezug gibt es in zwölf Farben. Einen Lederüberzug tragen auch die Türsäulen und der Dachhimmel. Die Sitze können 14-fach verstellt werden. Sie verfügen über eine Lendenwirbelstütze und Memory-Funktion. Alle Sitze sind mit einer Beheizung und einer Belüftung ausgestattet. An den Rücklehnen der Vordersitze befinden sich Staufächer für Kleinigkeiten. Wird der Flying Spur als Viersitzer ausgeliefert, erstreckt sich die Mittelkonsole vom Armaturenbrett bis in den Fond, was für zusätzlichen Stauraum sorgt. Den Innenraum verfeinert hochglanzpoliertes Edelholzfurnier aus nachhaltigem Anbau. Es findet sich am Armaturenbrett, an der Mittelkonsole, an den unteren Fensterabschlussleisten und an den Picknick-Tischen. Die Furnierelemente werden von Hand gefertigt und mit Klarlack überzogen. Serienmäßig sind an den hinteren Scheiben Sonnenschutzrollos vorhanden. Ohne Aufpreis gibt es ein Glas-Schiebe-Ausstelldach.
Neues Infotainmentsystem
Als zentrale Steuerungseinheit ist ein Infotainmentsystem mit einem acht Zoll großen Touchscreen, Satellitennavigation, Bluetooth-Schnittstelle und Sprachsteuerung an Bord. Beschallt wird die Luxuslimousine über ein Acht-Kanal-Audiosystem mit acht Lautsprechern, Balance-Mode-Radiator-Technologie und der Möglichkeit, Musik von der integrierten Festplatte, über CD, DVD, SD-Karte und iPod abzuspielen. Für die Fondpassagiere ist eine neue Touchscreen-Fernbedienung an Bord. Damit können die hinteren Passagiere verschiedene Systeme steuern: so zum Beispiel die Klimaautomatik, die Sitzheizung, das Navigationssystem und das Multimediasystem.

Um einen möglichst hohen Geräuschkomfort im Innenraum zu erreichen, kommen am Fahrzeugboden des Flying Spur verschiedene Dämmelemente als Verkleidung zum Einsatz. Für die Scheiben wurde spezielles Akustikglas verwendet. Außerdem sind die Türen zusätzlich gedämmt. Und die Dichtungen der Seitenscheiben haben zwei getrennte Dichtungspunkte. Der Endschalldämpfer wurde vergrößert und trägt ebenfalls zur Geräuschreduzierung bei. Modifiziert zeigt sich die Klimatisierungseinrichtung. Um ein deutlich schnelleres Abkühlen zu ermöglichen, wurde ein neues thermostatisches Expansionsventil eingebaut.
Treibsatz mit zwölf Zylindern und Doppelturboaufladung
Als Beschleuniger fungiert ein 6,0-Liter-W12. Die Maschine ist mit 48 Ventilen und Doppelturboaufladung ausgerüstet. Der W12 hat eine Leistung von 460 kW (625 PS), die bei 6000 Touren erreicht ist. Das maximale Drehmoment beträgt 800 Newtonmeter und ist ab 2000 Umdrehungen pro Minute verfügbar. Ein modifiziertes Motormanagement soll sich verbessernd unter anderem auf das Ansprech- und das Emissionsverhalten auswirken. Die Kraftübertragung an alle vier Räder übernimmt ein neues Achtgang-Quickshift-Automatikgetriebe. Der Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 gelingt in 4,6 Sekunden. Die 19-Zoll-Reifen wurden speziell für den Flying Spur entwickelt. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 322 km/h angegeben. Im Mittel verbraucht der Zwölfzylinder-Doppelturbo den Werksangaben zufolge 14,7 Liter Sprit je 100 Kilometer. Die Kohlendioxidemission beträgt dabei 343 Gramm je Kilometer. Die Kraftverteilung des Allradantriebs ist im Normalzustand mit 40 zu 60 zugunsten der Hinterachse ausgelegt. Je nach Traktion wird die Kraftverteilung beliebig geregelt. Im Extremfall können maximal 85 Prozent der Kraft an die Hinterachse oder 65 Prozent an die Vorderachse weitergeleitet werden.
Optimiertes Fahrwerk
Zum Fahrwerk gehört eine computergesteuerte Luftfederung. Hier wurden die Federraten und die Dämpfung an den Vorder- und Hinterrädern verringert. Für die Querstabilisatoren wurde eine weichere Abstimmung gewählt. Außerdem wurden die Dämpferbuchsen aller Räder deutlich weicher ausgelegt. Im Hinblick auf maximalen Fahrkomfort wurde das hydraulische Dämpfungssystem entwickelt. Um bei hohen Geschwindigkeiten den Luftwiderstand zu verringern, senkt die Luftfederung die Luxuslimousine automatisch ab. Das Absenken geschieht in zwei Stufen. Zunächst senkt sich bei Tempo 195 der Vorderwagen um fünf Millimeter und das Heck um zehn Millimeter. Bei einer Geschwindigkeit von 240 km/h senkt sich der Flying Spur vorne um zusätzlich acht Millimeter und das Heck um weitere 13 Millimeter ab.
Der Internationale Automobilsalon in Genf findet vom 7. bis zum 17. März 2013 statt.
Bilder: Bentley