Startseite

EuroNCAP - Mercedes Citan Kombi: Mit Schwächen

26.04.2013 14:59:14 | Cornelia Wahl
Mercedes Citan Kombi beim FrontalcrashBeim EuroNCAP-Crashtest hat der Mercedes Citan Kombi enttäuscht. Der bei Mercedes unter Nutzfahrzeugen zu findende, aber auch als Familienkutsche hergenommene Citan Kombi, der in wesentlichen Teilen baugleich mit dem Renault Kangoo ist, zeigte nach Angaben des Automobilklubs ADAC erhebliche Schwächen und Mängel in der Sicherheit in den Disziplinen Frontalcrash und Pfahlaufprall sowie bei der Ausstattung für die aktive Sicherheit. Die Tester bemängelten unter anderem die harten Strukturen im Armaturenbrett, die hohe Verletzungsgefahr für Fahrer und Beifahrer im Bereich der Brust. Außerdem fehlen für den Beifahrer und für die Insassen auf der Rückbank Gurtwarner. Außerdem verfing sich beim Seiten- als auch beim Pfahlaufprall der Kopfairbag an der B-Säule und blieb somit weitgehend wirkungslos. Beim Fußgängerschutz bemängelten die Tester die Verletzungsgefahr an der Vorderkante und an den Randbereichen der Motorhaube. Zum Test angetreten ist die Version 109 Blue Efficiency. 

Insassenschutz: 74 Prozent

Beim Insassenschutz für Erwachsene erreichte der Mercedes Citan von 36 möglichen Punkten 26,6 Zähler. Beim Frontalaufprall blieb die Fahrgastzelle stabil. Allerdings ermittelten die Messgeräte beim Fahrer eine erhöhte Brustbelastung. Zusätzlich steigern die harten Strukturen der Armaturentafel das Verletzungsrisiko von Fahrer und Beifahrer. Beim Seitencrash verbuchte der Citan 7,3 von acht Punkten. Seiten- und Vorhangairbags liefern einen guten Schutz in den Bereichen Bauch und Becken. Allerdings gab es Abzüge, weil sich der Vorhangairbag nicht korrekt entfaltete. Beim Pfahlaufprall gab es 5,2 von acht möglichen Punkten. Seiten- und Vorhangairbags konnten hier hohe Brustbelastungen nicht vermeiden. Abgewertet wurde wegen der Öffnung der Schiebetüre. Beim Heckcrash (2,6 von vier Punkten) war der Schutz vor Halswirbelsäulenverletzungen mit Schwächen. 

Kindersicherheit: 69 Prozent

Zum Test der Kindersicherheit wurden Kindersitze eingebaut, die vom Hersteller empfohlen sind. Diese waren der Britax Römer Baby Safe Isofix für eineinhalbjährige Kinder und der Britax Römer Duo Plus Isofix für dreijährige Kinder mit so genanntem Top Tether, einem dritten Verankerungspunkt. Insgesamt zeigte sich das Schutzpotenzial für Kinder als gut. Allerdings sind die Hinweise zur Kindersicherung als teils unzureichend beschrieben worden. Eine verbesserte Variante gibt es unter Citan-Betriebsanleitung: Sicherheit, Kinder im Fahrzeug auf www.mercedes-benz.com. Beim Citan Kombi kann der Beifahrerairbag nicht abgeschaltet werden, was die Montage eines rückwärtsgerichteten Kindersitzes auf dem Beifahrersitz unmöglich macht. Isofix-Verankerungen gibt es auf den äußeren Rücksitzen. 

Fußgängerschutz: 56 Prozent

In Sachen Fußgängerschutz erreichte der Citan Kombi 20 von maximal 36 Punkten. Insbesonders die Vorderkante und viele Randbereiche der Motorhaube wurden wegen ihrer Verletzungsgefahr kritisiert. 

Aktive Sicherheit: 33 Prozent

Bei der aktiven Sicherheit konnte der Citan Kombi drei von sieben Punkten erreichen. Für den Fahrer gibt es einen Gurtwarner, für den Beifahrer nicht. Die Fahrsicherheit erhöht das elektronische Stabilitätsprogramm. Und der Geschwindigkeitsbegrenzer erfüllt nicht die Anforderungen. 

Mercedes bietet den Citan als Kastenwagen, als Mixto und als Kombi an. Die Preise für den Citan Kombi mit Personenwagenzulassung beginnen bei 20.646,50 Euro brutto.

Bild: ADAC