Ausprobiert: Peugeot 208 GTI
30.04.2013 06:13:14 | Cornelia Wahl

Details zur Optik und zum Fahrwerk
GTi steht für Gran Turismo Injection. So werden Autos mit besonders sportlichem Charakter und Benzinmotor bezeichnet. Nicht anders ist es beim neuen Peugeot 208 GTI. Äußerlich unterstreicht der kleine Löwe sein Ansinnen mit 17 Zoll großen, glanzgedrehten Leichtmetallfelgen, rot lackierten Bremssätteln und den Anbauteilen an Front und Heck. Die Abgase entweichen einem Doppelauspuffendrohr, das verchromt ist. An der C-Säule glänzt das GTi-Logo. Um breiter auf der Straße zu stehen, hat er eine breitere Spur bekommen: vorne um zehn, hinten um 20 Millimeter. Weitere Vorarbeiten zum Gelingen des Projekts GTi leisteten die Ingenieure beim Fahrwerk. So wurde die Vorderachse steifer ausgelegt und die Hinterachse den Gegebenheiten angepasst.
So fährt sich der 208 GTi
Beschleunigt wird der 3,962 Meter kurze 208 GTI von einem Vierzylinder-Reihenmotor mit 1598 cm3. Das Aggregat ist eine französisch-bayerische Coproduktion und wurde zusammen mit BMW entwickelt. Es hat 147 kW (200 PS) und ein Drehmomentmaximum von 275 Newtonmetern, das ab 1700 Umdrehungen je Minute über einen weiten Drehzahlbereich zur Verfügung steht. Der Vierzylinder macht seine Sache dann auch entsprechend gut. Er setzt Gasbefehle ohne Verzögerung um. Dabei unterstützt ihn ein Sechsgang-Handschaltgetriebe mit knackigen Schaltwechseln. Die Lenkung dirigiert den 208 GTi zielgenau durch die Biegungen. Überhaupt sind kurvige Landsträßchen das Ding des 208 GTi. Der Dreitürer liegt satt auf der Straße und reagiert gutmütig. Ein elektronisches Stabilitätsprogramm und eine Traktionskontrolle sind ab Werk an Bord und abschaltbar. In Sachen Geräusche gibt sich der Löwe für seine Insassen unauffällig. Leider auch beim Beschleunigen. Hier könnte der Löwe etwas mehr brüllen. Gut gelungen ist der Kompromiss zwischen sportlicher und alltagstauglicher Fahrwerksabstimmung.

Bei der Kurvenhatz zeigen die ausgeformten Sitze, dass sie nicht nur schön sind, sondern auch einen guten Seitenhalt bieten. Das kleine und - für den 208 typisch -, nach unten versetzte und im GTi unten abgeflachte Lederlenkrad weist eine 12-Uhr-Markierung auf. Die Anordnung der Instrumente mit der roten LED-Umrandung ist hübsch gemacht. Jedoch wirken die Anzeigen ein wenig hinein gequetscht, was das Ablesen des Tachos erschwert. Da ist es gut, dass das Tempo auch digital angezeigt werden kann. Ansonsten macht der Innenraum einen liebevollen Eindruck. Das Armaturenbrett ist teilweise mit Kunstleder bezogen und mit roten Ziernähten aufgepeppt. Fußstütze und Pedale tragen einen Aluminiumaufsatz. Die Sitze sind mit einer Kombination aus Kunstleder und Stoff bezogen. Basis-Ausstattung für den 208 GTi ist die Allure-Variante.
Ausflug in die Geschichte
Bemüht man die Geschichte, zeigt sich der moderne GTi fast doppelt so stark wie sein historische Pendant. Der 205 GTi aus dem Jahre 1984 leistet aus einem ebenfalls 1,6-Liter-Benziner 77 kW (105 PS). Damals gab es den Peugeot-GTi für 19.295 DM. Heute sind für den Peugeot 208 GTi mindestens 22.900 Euro zu bezahlen. Damit liegt er vom Preis her zwischen den Konkurrenten Ford Fiesta ST (ab 19.990 Euro) und VW Polo GTI (ab 22.925 Euro) bei einer höheren Leistung.
Fazit:
Der Peugeot 208 GTi ist optisch eher auf Understatement aus. Dreht man den Zündschlüssel herum und gibt Gas, zeigt der Löwe seine Krallen. Und: Es gibt nicht viel auszusetzen an dem modernen GTi der Franzosen. Vielleicht noch eines: Ein Doppelkupplungsgetriebe wird für den kleinen Renner nicht angeboten. Eigentlich schade.
Technische Daten Peugeot 208 GTi
Leistung | 147 kW (200 PS) |
Drehmoment | 275 Nm |
Getriebe | 6-Gang, manuell |
Beschleunigung | 6,8 s |
Höchstgeschwindigkeit | 230 km/h |
Kombinierter Verbrauch | 5,9 L/100 km |
Preis | ab 22.900 Euro |
Bilder: Peugeot, @uto-motor-info