Renault Energy F1-2014: Vettels neuer Beschleuniger
21.06.2013 16:44:47 | Cornelia Wahl

ERS setzt sich aus zwei Teilen zusammen
Statt des bisherigen KERS-Systems - KERS steht für Kinetic Energy Recovery System - setzt Renault auf ein neues System zur Energierückgewinnung: das ERS (Energy Recovery System). Das ERS liefert die doppelte Leistung des KERS (60 kW/82 PS). Es teilt sich in zwei Teile auf: das ERS-K und das ERS-H. Das ERS-K (Energy Recovery System -Kinetic) ist dem KERS ähnlich. Kernelement ist ein Generator. Beim Bremsen wandelt das System die durch Reibungswärme entstehende kinetische Energie in elektrische Leistung um. Beim Beschleunigen fungiert es als zusätzlicher Elektromotor. Das ERS-H (Energy Recovery System-Heat) ist eine Neuentwicklung. Es überführt einen großen Teil der Abwärme des Turboladers in elektrische Energie und treibt dabei die Welle des Turboladers an, die die Energie umwandelt. Akkus speichern den so erzeugten Strom. Der wird je nach Situation entweder an die Motor-Geräte-Einheit des ERS-K oder an die des ERS-H abgegeben. Letztere wird dann zum Elektromotor und treibt die Turboladerwelle an. Die Motor-Generator-Einheiten von ERS-K und ERS-H sind eng vernetzt.
Deutlich schwerere Antriebseinheit
Die Entwicklungsarbeit für das neue Formel-1-Aggregat begannen im September 2011. Die Antriebseinheit ist deutlich schwerer als das aktuelle Aggregat. Der R27-Achtzylinder wiegt 95 Kilogramm. Beim neuen Antrieb addieren sich zu den 145 Kilogramm des Motors weitere 35 Kilogramm für die Batterie und 20 Kilogramm für Nebenaggregate.
Die neuen Formel-1-Vorgaben ab 2014
Das Formel-1-Reglement schreibt für die Saison 2014 einen V6-Motor mit einem Hubraum von 1,6 Litern vorn. Die Aufladung erfolgt über einen Turbolader. Der Antrieb darf über System zur Energierückgewinnung unterstützt werden. Die Menge des Kraftstoffdurchflusses ist auf 100 Kilogramm je Stunde begrenzt. Pro Rennen ist die Kraftstoffmenge auf 100 Kilogramm beschränkt. Außerdem dürfen pro Fahrer in der Saison 2014 maximal fünf Motoren eingesetzt werden und in den Folgejahren vier Motoren. Durch die FIA (Fédération International de l'Automobile) festgelegt sind außerdem unter anderem der Zylinderwinkel, das Bohrung-Hub-Verhältnis und die Anzahl der Ventile. Die Höchstdrehzahl ist auf 15.000 Umdrehungen je Minute festgesetzt. Vorgeschrieben sind auch die Vierventiltechnik und Benzindirekteinspritzung.
Bild: Renault