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BMW i8: Infos zur Serienversion

07.08.2013 13:41:56 | Cornelia Wahl
BMW i8 - Frontansicht mit geöffneten TürenBMW i hat erste Details zu Serienausführung des Plug-in-Hybrid-Modells i 8 bekannt gegeben. Ein Prototyp des Serienmodells wurde jetzt auf dem Testgelände im französischen Miramas vorgestellt. Der BMW i8 hat eine leichte Karosserie mit aerodynamischem Feinschliff. Er kombiniert die eigen entwickelte eDrive-Antriebstechnik mit einem aufgeladenen 1,5-Liter-Verbrennungsmotor und Energiemanagement zur Einsparung von Treibstoff. 

Modulbauweise und Sportwagenmaße

Der BMW i8 misst 4,689 Meter in der Länge. Er ist 1,942 Meter breit und 1,293 Meter flach. Zusammen mit der langen Fronthaube, den erkennbaren Aerodynamik-Maßnahmen, der gestreckten Dachlinie, den kurzen Überhängen und dem langen Radstand (2,800 Meter) bringt der Bayer optisch alles mit, was einen Sportwagen nach außen hin ausmacht. Mit einem Luftwiderstandsbeiwert (cw) von 0,26 und der ausgeklügelten Luftführung zeigt sich der i8 windschlüpfig. Bei der Konstruktion haben die Entwickler großen Wert auf die Reduzierung des Gewichts gelegt. So kommt beispielsweise carbonfaser verstärkter Kunststoff (CFK) zum Einsatz. Das spart gegenüber der Verwendung von Stahl Unternehmensangaben zufolge etwa 50 Prozent und gegenüber Aluminium etwa 30 Prozent Gewicht ein. So besteht die Fahrgastzelle aus CFK. BMW i setzt bei seinem Plug-in-Hybrid-Sportwagen auf Modulbauweise. So vereinen die Münchener den Verbrennungs- und Elektromotor, den Energiespeicher, die Leistungselektronik, Fahrwerkskomponenten sowie die Struktur und die Crashfunktion im Drive-Modul aus Aluminium. Zentrales Element des Life-Moduls ist die aus CFK hergestellte Fahrgastzelle des 2+2-Sitzers. Die Türen haben eine CFK-Trägerstruktur mit einer Alunminium-Außenhaut. In der Fahrgastzelle kommt mit Naturstoffen gegerbtes Leder zum Einsatz. Die Instrumententafel verfügt über eine Magnesium-Trägerstruktur. Eine besondere Schaumtechnologie für die Luftführungskanäle der Klimaanlage hat als Nebeneffekt der Gewichtsreduzierung eine Schallabsorption zur Folge. Auch die Elektronik nahe am Elektroantrieb zu verbauen sorgt für kürzere Kabelverbindungen, was ebenfalls zur Verringerung des Gewichts beiträgt. 

BMW i8 - AntriebSystemleistung 362 PS, weniger als 4,5 s für Spurt auf 100 km/h

Kernstück des i8 ist der Plug-in-Hybrid-Antrieb. Er kombiniert einen Dreizylinder-Benzindirekteinspritzer mit Twin-Turbo-Aufladung, einen Elektromotor und einen Lithium-Ionen-Energiespeicher. Die Batterieeinheit ist mittig und tief im Fahrzeug eingebaut. Der Elektromotor leistet für sich genommen 96 kW (131 PS) und liefert vom Stand weg ein Drehmoment von 250 Newtonmetern. Er ist zusammen mit der Leistungselektronik und seinem zweistufigen Getriebe nah der Vorderachse untergebracht, die er auch antreibt. Das Benzin-Aggregat findet man mit seiner Sechsstufen-Automatik im Heck. Im Automatikgetriebe ist ein mehrstufiges Dämpfungselement integriert, das für einen kultivierten Motorlauf bei niedrigen Drehzahlen sorgen soll. Der Turbo treibt die Hinterräder an. Er leistet 170 kW (231 PS). Das Drehmomentmaximum ist bei 320 Newtonmetern erreicht. Der Dreizylinder ist mit einem variablen Ventilhub und einer Ausgleichswelle zur Reduzierung des Wankmoments ausgerüstet. Zusammengenommen hat der Plug-in-Hybrid-Antrieb im i8 eine Systemleistung von 266 kW (362 PS) und ein maximales Drehmoment von 570 Newtonmetern. Das soll reichen, um aus dem Stand mit dem unter 1490 Kilogramm schweren i8 die 100-km/h-Marke in angepeilten maximalen 4,5 Sekunden zu erreichen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei abgeregelten 250 km/h. Beim Beschleunigen unterstützt der Elektro- den Verbrennungsmotor mit der Boostfunktion. Die flüssigkeitsgekühlte Batterie, die den Elektromotor versorgt, kann an einer Haushaltssteckdose in unter drei Stunden, an einer BMW i Wall in unter zwei Stunden und an einer öffentlichen Ladestation aufgeladen werden. Der Starter-Generator fungiert nach dem Start als Generator, der Strom erzeugt. Der BMW i8 kann rein elektrisch bewegt werden. Das gelingt mit bis zu 120 km/h und bei einer Reichweite von bis zu 35 Kilometern. Ansonsten soll der Hybridantrieb mit annähernd 2,5 Liter Sprit je 100 Kilometer im Mittel auskommen (CO2: etwa 59 Gramm je Kilometer). Die Reichweite soll bei über 500 Kilometer liegen. Das Getriebe verfügt neben der Einstellung D auch über den Modus Sport. Dann sind manuelle Gangwechsel bei kürzeren Schaltzeiten möglich. Gleichzeitig wechselt die Fahrzeugabstimmung in Richtung sportlich. Die dynamische Dämpferkontrolle erhält ein entsprechend abgestimmtes Kennfeld. Der Hybridantrieb arbeitet dann dynamischer, reagiert spontaner und die Boostfunktion des Elektromotors ist deutlich spürbar. Außerdem erfolgt eine maximale Energierückgewinnung im Schub und beim Bremsen.  

BMW i8 - HeckansichtFahrwerk des i8

In Sachen Fahrwerk setzt BMW i bei i8 auf eine Doppelquerlenkerachse vorne und eine Fünflenker-Hinterachse mit modifizierter Geometrie. Die Lenkbefehle führt eine elektromechanische Servolenkung aus. Serienmäßig sind eine dynamische Dämpferkontrolle und eine Fahrstabilitätsregelung mit Antiblockiersystem, Kurvenbremsunterstützung, dynamischen Bremskontrolle, Bremsbereitschaft, Anfahrassistent, Fading-Ausgleich und Trockenbremsfunktion. Per Tastendruck kann der Modus DTC (Dynamische Traktions Control) eingestellt werden, der die Ansprechschwelle der Stabilitätsregelung anhebt und so für kontrollierten Schlupf an den Antriebsrädern sorgt. Den Fahrbahnkontakt stellen 20 Zoll große, geschmiedete Aluminiumfelgen her, die vorne mit Reifen der Größe 195/50 R 20 und hinten der Dimension 215/45 R 20 bezogen sind.

Fahrerlebnisschalter auch im i8

Mit an Bord ist zudem ein auf der Mittelkonsole platzierter Fahrerlebnisschalter. Nach dem Start ist der Modus Comfort eingestellt. Er erlaubt die uneingeschränkte Nutzung aller Komfortfunktionen und eine ausgewogene Balance zwischen sportlicher und effizienter Fahrweise. Per Tastendruck aktiviert sich der Eco Pro Modus. Er unterstützt eine effizientere Fahrweise bei möglichst verbrauchsgünstiger Kombination aus Verbrennungs- und Elektroaggregat. 

Bilder: BMW