IAA 2013: Audi Sport Quattro Concept

04.09.2013 16:25:18 | Cornelia Wahl
Audi Sport Quattro ConceptAuf der Internationalen Automobil Ausstellung IAA 2013 (12. bis 22. September) führt Audi die Tradition des ersten Sport Quattro fort, der im Jahr 1983 ebenfalls auf der IAA seine Debüt feierte. Das Showcar fällt mit seinem Coupé-Design auf. Als Antrieb dient ein Plug-in-Hybrid mit 515 KW (700 PS) Systemleistung. 

Maße der Leichtbau-Karosserie

Das Audi Sport Quattro Concept hat kurze Karosserieüberhänge. Es misst 4,602 Meter in der Länge, ist 1,964 Meter breit und 1,386 Meter flach. Für die Karosserie setzt Audi höchstfeste Stahlbleche und Aluminium-Guss-Strukturelemente ein. Türen und Kotflügel sind aus Aluminium gefertigt. Fürs Dach, die Motorhaube und die Heckklappe kommt kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff zur Anwendung. Die Verwendung der leichten Materialien sorgt für ein Leergewicht inklusive Batteriepaket von 1850 Kilogramm. 

Neuartige Lichttechnologie 

Das Audi Sport Quattro Concept hat eine kantige und flache C-Säule. Die Doppelscheinwerfer sind rechteckig gezeichnet und arbeiten mit Matrix-LED-Technologie. Die Scheinwerfer kommen ohne Blenden aus und geben den Blick auf die LED-Kühlkörper frei. Bei der Matrix-LED-Scheinwerfer-Technologie ist das LED-Fernlicht in viele kleine Einzel-Dioden aufgeteilt. Die einzelnen LEDs arbeiten mit vorgeschalteten Linsen und Reflektoren. Je nach Situation, schalten die Lichtkörper sich separat zu oder ab. Am Heck haben die Konstrukteure Glas und Gehäuse der Rücklichter auf ein Minimum reduziert. 

Front gibt Ausblick auf Zukunft

An der Front sind die Blister über den Kotflügeln hervorgehoben. Scharfe Konturen und Wölbungen prägen das Karosseriebild an Motorhaube, Kotflügeln und den Seitenflächen. An der Front prangt ein sechseckiger Singleframe-Kühlergrill mit einem neuen plastischen Gittereinsatz. Je zwei große Blades unterteilen die großen Lufteinlässe an der Front. Der kohlenstofffaserverstärkte (CFK) Splitter ist weit nach vorn geschoben. Mit der Frontgestaltung gibt Audi einen Ausblick auf das künftige Design sportlicher Serienmodelle. 

Ausfahrbarer Spoiler sorgt für Abtrieb am Heck

Breite Schultern und eine flache Fahrgastzelle, ein Spoiler am Heck und ein weit nach oben gezogener CFK-Diffusor unterstreichen die sportliche Optik des Sport Quattro Concept. Der Diffusor ist in Wabenoptik. Den Heckabschluss bilden unten zwei große ovale Abgasendrohre. Die Rückleuchten sitzen auf schwarzen CFK-Blenden. Ist das Showcar mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, fährt aus einer Klappe des 300 Liter großen Gepäckraums ein Spoiler aus. Die Hutablage ist versteift. Aus CFK gefertigt sind auch die Schwellerverbreiterungen. Und die Türgriffe fahren elektrisch aus, wenn sich ihnen eine Hand nähert. 

Fahrwerk mit Kohlefaserkeramik-Bremsscheiben

An der Vorderachse sind pro Rad fünf Lenker montiert. Die Hinterachse arbeitet mit spurgesteuertem Trapezlenker-Prinzip. Federn und Dämpfer sind straff abgestimmt. Die Dynamiklenkung arbeitet in Abhängigkeit der gefahrenen Geschwindigkeit. Die groß dimensionierten Bremsscheiben sind aus Kohlefaser-Keramik. Die 21-Zoll-Felgen im Fünfdoppelspeichendesign und mit Zentralverschluss sind mit Reifen der Dimension 285/30 bestückt. 

Audi Sport Quattro Concept - CockpitInnenraumgestaltung des Viersitzers

Der Innenraum des Showcars ist in dunkle Grautöne getaucht und zum Fahrer hin ausgerichtet. Digitales Kombiinstrument und Head-up-Display sind im Blickfeld des Fahrers positioniert. Die schlanke Schalttafel erinnert bei der Draufsicht an den Flügel eines Segelfliegers. Vorne dienen Rennklappschalen mit ausgearbeiteten Wangen und integrierten Kopfstützen als Sitze. Hinten sind zwei vollwertige Sitze montiert. Den Einstieg nach hinten erleichtert ein Klappmechanismus. Hinter den Rücksitzen dient eine Querstrebe der Versteifung. Das Multifunktionssportlenkrad gibt einen Ausblick für künftige Serienmodelle. Das digitale Kombiinstrument mit den virtuellen Anzeigen lässt sich über das Lenkrad umschalten. Es informiert je nach Wahl über den Race Modus und die Drehzahl, über die Rennstrecke, erlaubt die Bedienung einer Stoppuhr und es bietet einen Setup-Modus mit genauen Infos zu zahlreichen Rennstrecken. Eine weitere Neuheit ist die Bedienung der Klimatisierung in den Luftdüsen. Temperatur-, Intensitäts- und Luftstromregelung sind in einem Element integriert. Das Display zeigt Mediainfos oder informiert über die Klimatisierungseinstellungen. 

Details zum Plug-in-Hybrid-Antrieb

Als Beschleuniger dienen dem Sport Quattro Concept ein 4.0 TFSI und ein Elektromotor. Der V8-Benziner leistet 412 kW (560 PS) und entwickelt ein maximales Drehmoment von 700 Newtonmetern. Er ist mit einer Start-Stopp-Einrichtung gekoppelt und arbeitet mit Zylinderabschaltung. Das scheibenförmige Elektroaggregat sitzt zwischen TFSI und Getriebe. Er hat 110 kW (150 PS) und 400 Newtonmeter Drehmoment. Die E-Maschine wird aus einer Lithium-Ionen-Batterie mit 14,1 kWh gespeist. Der flüssigkeitsgekühlte Akku kann an einer Audi-Wallbox aufgeladen werden. Die Systemleistung gibt Audi mit 515 kW (700 PS) an, das Systemdrehmoment mit 800 Newtonmetern. Aus dem Stand soll das Konzeptauto bestenfalls in 3,7 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Audi mit 305 km/h. Im Mittel sollen 2,5 Liter Sprit je 100 Kilometer durch die Einspritzdüsen fließen (CO2: 59 Gramm je Kilometer). Die Kraft an den Allradantrieb Quattro mit Sperrdifferenzial gibt eine angepasste Achtstufen-Tiptronic weiter. 

Drei Betriebsmodi für den Antrieb

Das Sport Quattro Concept lässt sich in drei Betriebsmodi bewegen. Im EV-Modus bewegt der Elektromotor alleine. Rein elektrisch lassen sich bis zu 50 Kilometer zurücklegen. Im Hybridmodus wird der optimale Einsatz von Elektro- und Verbrennungsmotor ermittelt und umgesetzt. Die Hold- und Charge-Funktion hält den Ladezustand der Batterie konstant, bis der Fahrer bestimmte Streckenabschnitte rein elektrisch zurücklegen möchte. Im Sportmodus ist die höchstmögliche Leistung abrufbereit. Die elektrische Boost-Funktion unterstützt den Benzinmotor.

Sport-Quattro-Debüt 1983

Der Sport Quattro von Audi feierte vor 30 Jahren seine Premiere auf der Internationalen Automobil Ausstellung 1983. Er war als Homologationsmodell für die Rallye-Weltmeisterschaft konzipiert. Sein Antrieb hatte 225 kW (306 PS) Leistung. Walter Röhrl gewann mit dem Sport Quattro im Jahr 1987 das Bergrennen Pikes Peak. 

Bilder: Audi