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Typklassen 2014: Umstufungen für 28 Prozent

27.09.2013 16:59:56 | Cornelia Wahl
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV, Berlin) hat das Typklassenverzeichnis 2014 veröffentlicht. Demnach werden in der Kfz-Haftpflichtversicherung 28 Prozent der Fahrzeugmodelle umgestuft. In 13 Prozent der Fälle kommt es zu einer Verschlechterung, in annähernd 15 Prozent zu einer Verbesserung in der Einstufung. Für 72 Prozent sind die alten auch die neuen Typklassen. Änderungen gibt es auch in der Vollkaskoversicherung für 40 Prozent. 31 Prozent sind nach der neuen Einstufung besser eingestuft, sieben Prozent dagegen schlechter. In der Teilkasko gibt es bei drei Prozent eine Verschlechterung und bei 31 Prozent eine Verbesserung. 

Beispiele veränderter Typklassen-Einstufungen

Eine Verbesserung in der Typklasse gibt es zum Beispiel für den Mercedes B 180 (246) mit 90 kW. Das Modell verbessert sich um Klassen. Um vier Klassen in der Typklasseneinstufung nach oben geht es für den Nissan Juke 1.6 (F15) mit 86 KW.  Verbessert in der Vollkasko-Typklasseneinstufung hat sich zum Beispiel der Ford C-Max 1.6 (DXA) mit 88 kW gleich um drei Klassen. Dagegen geht es für den Mercedes B 200 (246) mit 115 kW in der Vollkasko-Typklasseneinstufung um vier Klassen nach oben. 

Was sind die Typklassen?

In der Typklasse spiegeln sich die Schaden- und Unfallbilanz eines in Deutschland zugelassenen Automodells wider. Fahrzeugtypen, bei denen es gegenüber dem Vorjahr zu weniger Schäden kam, werden in eine niedrigere Typklasse eingestuft. Die Typklasse wird von der Fahrzeugart und der Fahrweise beeinflusst. In die Typklassen der Kaskoklassen werden außer den Schäden durch Verkehrsunfälle auch Autodiebstähle. Fahrzeugbrände oder Glasschäden berücksichtigt. In der Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (zehn bis 25). In der Vollkasko sind es 25 Typklassen (zehn bis 34), in der Teilkasko sind es 24 (zehn bis 33). 

Hier können Sie die neuen Typklassen in Erfahrung bringen. 

Regionalklassen-Änderungen 2014

Bei der Einteilung der Regionalklassen bleibt in der Haftpflicht für 65 Prozent alles beim Alten. Bei knapp einem Prozent geht es um zwei oder drei Klassen rauf oder runter. In etwa 16 Prozent ergibt sich eine Verbesserung oder Verschlechterung um eine Klasse. In den Kaskoversicherungen bleibt in 80 Prozent der Fälle die Einteilung unverändert bestehen. In der Teilkasko gibt es für knapp zehn Prozent und in der Vollkasko für fast elf Prozent eine um eine Klasse günstigere Einstufung. Eine Klasse rauf geht es in den Regionalklassen in der Teilkasko für knapp fünf Prozent. In der Vollkasko ist dies bei etwa 7,6 Prozent der Fall. 

Regionalklasse: ein Tarifmerkmal von vielen

Die Regionalklasse ist ein Tarifmerkmal von vielen, die Einfluss auf die Versicherungsprämie hat. Je niedriger hier die Einstufung ist, desto günstiger wirkt es sich auf den Versicherungsbeitrag aus. Die Regionalstatistik berücksichtigt die Schadensbilanz in einer bestimmten Region. Einfluss auf die Regionalklasse in der Haftpflicht hat das Fahrverhalten der Autofahrer im entsprechenden Zulassungsbezirk. Hier werden die Anzahl der verursachten Schäden bezogen auf die Zahl der dort zugelassenen Fahrzeuge und der durchschnittlichen Schadenshöhe berücksichtigt. Unfallschwerpunkte zum Beispiel können zu einem überdurchschnittlichen Schadenaufkommen führen. In die Regionalklassen für die Kaskoversicherungen fließen außerdem örtliche Besonderheiten wie die Diebstahlhäufigkeit, Sturm- und Hagelschäden und die Zahl der Wildunfälle ein. Die Schadensbilanz eines jeden Zulassungsbezirks wird versicherungsmathematisch in einen Indexwert umgerechnet. Daraus erfolgt die Einteilung in die jeweilige Regionalklasse. Zulassungsbezirke mit vergleichbarem Indexwert werden der gleichen Regionalklasse zugeteilt. In der Haftpflicht gibt es zwölf Regionalklassen, in der Teilkasko gibt es 16 und in der Vollkasko sind es neun. 

Hier können sie die neuen Regionalklassen in Erfahrung bringen.

Kfz-Versicherung kurz erklärt

Bild: Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV e. V.