Ko-TAG-Projekt: Mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer
22.01.2014 14:32:47 | Cornelia Wahl

Kleiner Transponder, große Wirkung
Professor Erwin Biebl und sein Team an der Technischen Universität in München haben einen neuen Ansatz zur Abstandsmessung entwickelt. Damit lässt sich die Entfernung zwischen Auto und Passanten in wenigen Mikrosekunden auf wenige Zentimeter genau messen. Die Zutaten dafür sind ein Ortungssystem im Auto und ein Transponder, den der schwächere Verkehrsteilnehmer bei sich trägt. Ein Transponder ist Funksender und Funkempfänger zugleich. Das Ortungssystem im Personenwagen sendet eine einzigartige Codefolge an den Transponder. Dieser verändert die Codefolge und schickt sie in einem präzisen zeitlichen Schema zurück ans das System im Auto. Zur genauen Lokalisierung wird der Abstand und der Winkel zum zu ortenden Objekt ermittelt. Die Warnung an den Fahrer oder das Auslösen einer Vollbremsung soll bereits erfolgt sein, bevor beispielsweise der Fußgänger auf die Fahrbahn tritt. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit unnötiger Notbremsungen gering zu halten. Den Forschern ist es eigenen Angaben zufolge gelungen, Messfehler bis auf wenige Pikosekunden zu reduzieren. Darüber hinaus gelingt des dem Ortungssystem den Passanten oder Radfahrer auch dann zu erkennen, wenn Hindernisse sie verdecken. Der kleine Sender ließe sich in er Kleidung oder im Schulranzen mitführen. Aber auch Mobiltelefone könnten als Transponder fungieren. Dazu bedarf es den Forschern zufolge einer kleinen Änderung in der Gerätesoftware.
Förderer und Partner des Projekts
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Beteiligt sind neben der Technischen Universität München, Fachgebiet Hochfrequenztechnik, das Fraunhofer IlS, die BMW Forschung und Technik GmbH, die Continental Safety Engineering International GmbH, die Daimler AG, das Heinrich-Hertz-Institut der Fraunhofer Gesellschaft sowie das Steinbeis Innovationszentrum für Embedded Design und Networking.
Bild: Ko-TAG-Projekt