14.03.2014 16:05:25 | Cornelia Wahl

Die Änderungen beim Motoren
Die Formel-1-Boliden dürfen ab der Saison 2014 einen Hubraum von 1,6 Litern (vorher: 2,4 Liter) haben. Auch die Zahl der erlaubten Zylinder sank: von acht auf sechs. Um die Power dennoch zu erreichen, sind die Triebwerke turboaufgeladen. Ziel der Veränderungen: ein geringerer Spritverbrauch. Ein für alle Teams gleicher Durchflussbegrenzer sorgt dafür, dass nicht mehr als 100 Kilogramm Kraftstoff je Stunde durch den Benzinkreislauf fließt. Die Verringerung der Benzinmenge sorgt für eine flache Leistungskurve mit Drehzahlen von 10.500/min bis maximal 15.000/min (vorher: Höchstdrehzahl bei 18.000/min). Dabei erreichen die Motoren eine Leistungskurve die zwischen annähernd 685 bis etwa 715 PS schwankt. Auch in Sachen Zuverlässigkeit gibt es Regeln. Welche Teile getauscht werden dürfen, schreibt das Reglement vor. In der Summe aber sind fünf Wechsel nötig, Danach gibt es eine Rückversetzung um zehn Startplätze. Folgen weitere Wechsel, geht es fünf Plätze nach hinten.
Die Änderungen am Getriebe
Vorgeschrieben sind ab der Saison 2014 Achtgang-Getriebe mit einer einheitlichen Abstufung, die für alle Rennstrecken Bestand hat. Wegen des breiten Drehzahlbandes bringt ein Verschalten in den Kurven nur noch wenig Zeitverlust mit sich. Das Getriebe muss künftig haltbarer sein. Gewechselt werden darf es nun erst nach sechs anstatt wie bisher nach fünf Rennen.
Die Änderungen beim Kraftstoffverbrauch
Die erlaubte Benzinmenge, die pro Grand Prix verbraucht werden darf, wurde von 160 Kilogramm auf 100 Kilogramm gesenkt. Das zwingt Fahrer und Teams dazu, sich die Rennen besser einzuteilen, um mit der vorgegebenen Spritmenge auszukommen.
Die Änderungen beim Hybridsystem ERS
Das Hybridsystem in der Formel 1 erfüllt weniger die Aufgabe, Sprit zu sparen. Vielmehr ist es dazu da, um dem Wagen auf Abruf zu mehr Schub zu verhelfen. Der Knopf für die Aktivierung ist im Lenkrad untergebracht. Dann gibt es für 33 Sekunden 160 PS extra pro Runde, die zuvor beim Bremsen oder durch die Abgaswärme des Turbos in einen Speicher gelangen.
Die Änderungen an der Kurbelwelle
Änderungen gibt es auch bei der Lage der Kurbelwelle. Deren Mittellinie muss nun 90 Millimeter hochliegen. Im waren es noch 58 Millimeter. Als Mindestmaß beim Ventildurchmesser gelten nun 4,95 Millimeter.
Die Änderungen in der Aerodynamik
Die Änderungen in der Aerodynamik sind in der Saison 2014 die augenfälligsten. So darf der Frontflügel nur noch maximal 1,65 Meter breit sein (vorher: 1,80 Meter). Dies zieht auch Modifikationen an den Leitblechen und ihren Anbauten nach sich, um den Luftstrom besser außen um die Reifen herumzuführen. Zudem tragen die neuen Formel-1-Rennwagen die Nase tiefer. Der Punkt, an dem die Nase montiert ist, wird um 2,5 Zentimeter auf 52,5 Zentimeter über dem Boden abgesenkt. Allerdings darf die Nase selbst nur noch 18,5 Zentimeter über dem Erdboden schweben. Beim Vorgänger waren dies noch 55 Zentimeter.
Die Änderungen an der Abgasanlage, am Heckflügel und am Gewicht
Künftig fährt der Bolide am Heck mit einem in der Mitte montierten Auspuffendrohr. So fließen die Abgase in die Mitte des offenen Heckflügels und haben damit keine Einfluss mehr auf die Aerodynamik. Der Heckflügel fehlt ab der Saison 2014 das untere Element. Künftig beträgt das Mindestgewicht von Rennauto inklusive Fahrer auf 690 Kilogramm (plus 48 Kilogramm) erhöht. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Fahrer schwerer sein dürfen. Im Gegenteil: Fahrer die groß und schwerer sind haben einen Nachteil. Gründe sind: Die vielen technischen Veränderungen bringen weitere und größer Kühler mit sich und damit auch Gewicht. Das Mindestgewicht einzuhalten ist also nicht ganz einfach.
Die Änderungen im Punktesystem
Das Punktesystem in der Formel 1 im Jahr 2014 lässt sich in zwei Teile einteilen: die guten und die schlechten. Die guten Punkte sind diejenigen, die Teams und Fahrer einfahren, wenn sie sich am Rennende in den Top-Ten befinden. Auch hier gibt es eine Neuerung. Das letzte Saisonrennen bringt die doppelte Anzahl an Punkten. Damit soll vermieden werden, dass der Formel-1-Weltmeister schon frühzeitig feststeht. Zu den schlechten Punkten zählen diejenigen, welche die Fahrer durch Unsportlichkeiten sammeln. Erreicht ein Pilot in einer Saison zwölf Punkte, muss er ein Rennen pausieren.
Weitere Änderungen in der Saison 2014
Während der Saison finden vier Zweitagestests statt. In den freien Trainings am Freitag ist mehr als ein Fahrer pro Auto erlaubt. Fahrer, die beim Ausfahren aus der Box einen anderen behindern, bekommen eine Durchfahrtsstrafe und eine Rückversetzung in der Startaufstellung des darauffolgenden Grand Prix um zehn Plätze aufgebrummt. Verschafft sich ein Pilot während des Rennens einen Vorteil dadurch, dass er öfter mal neben der Strecke in den geteerten Bereich fährt, kann er durch den Rennleiter aufgefordert werden, sich hinter dem nachfolgenden Wagen einzuordnen.
Formel 1 - 2014: Fahrer und Teams
Bild: © Mercedes