EuroNCAP: Crashtest von schweren Vierrad-Leichtmobilen
06.06.2014 10:54:03 | Cornelia Wahl

Unterteilung in leichte und schwere Leichtkraftfahrzeuge
Leichtkraftfahrzeuge sind praktisch und wirtschaftlich. Sie haben oft eine Straßenzulassung, können jedoch in vielen Ländern auch ohne Führerschein gefahren werden. Obwohl für den Straßenverkehr zugelassen, sind sie nicht den scharfen Sicherheitskriterien unterworfen wie es herkömmliche Autos sind. Bei den Leichtkraftfahrzeugen wird in zwei Gruppen unterschieden. Die Leichtkraftmobile in der Gruppe L6e haben eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf maximal 45 km/h. Anders sieht es bei der Gruppe L7e aus. Hier entfällt die Geschwindigkeitsbeschränkung. Automatisch in L7e eingeteilt werden Leichtkraftmobile, die schwerer als 350 Kilogramm sind unabhängig davon, ob sie geschwindigkeitsbeschränkt sind. Die schweren Leichtkraftmobile mussten zum einen einen Frontalcrash mit 50 km/h auf ein Wabenelement an einem Betonblock bestehen. Zum anderen knallte von der Seite ein Wabenelement mit 50 km/h gegen die Flanke des Mobils.
Renault Twizy 80
Der Renault Twizy 80 ist ein zweisitziges Elektromobil, das maximal Tempo 80 fährt. Der Zweisitzer wiegt 474 Kilogramm. Beim Frontalcrash zeigte sich ein besonderes Verletzungsrisiko im Bereich von Hals und Oberschenkel. Die Insassenzelle blieb stabil. Der Airbag bot Schutz. Beim Seitenaufprall ist das Verletzungsrisiko für den Brustkorb und den Kopf hoch. Insgesamt erreichte der Renault Twizy 13 von 32 möglichen Punkten.
Tazzari Zero
Der Tazzari Zero hat Platz für zwei Insassen. Das Elektro-Leichtmobil wiegt 542 Kilogramm und fährt höchstens 100 km/h schnell. Beim Frontalcrash riss der Gurt aus der Verankerung. In der Folge knallte der Dummy mit Kopf und Oberkörper stark gegen das Lenkrad. Außerdem drang die Batterie tief in den Fußraum ein. Beim Seitencrash öffnete sich die Tür. Für die Insassen ergibt sich ein hohes Verletzungsrisiko. Insgesamt konnte der Tazzari Zero zwölf von 32 Punkten erreichen.
Club Car Villager
Der Club Car Villager ist ein Golf Buggy mit Elektroantrieb. Er ist ein Viersitzer mit Straßenzulassung, maximal 40 km/h schnell und 541 Kilogramm schwer. Vorne sind Dreipunktgurte vorhanden. Hinten sind Beckengurte montiert. Beim Frontalaufprall ergaben die Werte ein sehr hohes Verletzungsriskio. Schwere Verletzungen könnten sich Insassen beim Seitenaufprall zuziehen. Hier wird der Kopf seitlich herausgeschleudert. Für den Club Car Villager vergaben die Prüfer elf von 32 möglichen Punkten.
Ligier IXO JS Line
Der Ligier wird von einem Benzinmotor mit 505 Kubikzentimeter Hubraum beschleunigt. Er wiegt 465 Kilogramm und fährt maximal 70 km/h. Beim Frontalcrash zeigte der Viersitzer für die Insassen eine sehr hohe Verletzungsgefahr. Die Passagierzelle ist äußerst instabil, der Sicherheitsgurt löst sich aus seiner Verankerung. Der Dummy kracht hart auf dem Lenkrad auf. Ein sehr hohes Verletzungsrisiko besteht auch beim Seitenaufprall: Den Fahrersitz und die Tür reißt aus ihren Befestigungen. Am Ende gab es für den Ligier 9,9 von 32 Punkten.
Bild: Renault