Typklassen 2015: 26 Prozent Umstufungen in Haftpflicht
03.09.2014 10:35:14 | Cornelia Wahl

Beispiele veränderter Typklassen-Einstufungen
In der Haftpflicht dürfen sich beispielsweise Halter eines Kia Cee'd 1.4 (JD) mit 73 kW über eine um zwei Klassen günstigere Einstufung freuen. Gleich drei Klassen günstiger eingestuft ist der VW Golf VII 2.0 TDI (AU) mit 110 kW. Vier Klassen nach oben geht es für den Toyota GT86 und den Renault Capture 0.9 mit 66 kW Leistung. Für den Toyota GT86 geht es außerdem in der Vollkasko um drei Klassen nach oben. Das gleiche Schicksal ereilt den VW Beetle 1.2 TSI mit 77 kW. Günstiger eingestuft wird dagegen der Citroën C4 1.6 mit 115 kW und zwar um zwei Typklassen. Der in der Anschaffung günstige Dacia Sandero 1.6 mit 64 kW ist steigt nach der neuen Typklasseneinstufung der Teilkasko um vier Klassen. Zwei Klassen runter heißt es dagegen in der Teilkasko für den Mercedes Viano 2.0 CI mit 80 kW und den BMW X5 3.0 mit 135 kW.
Was sind die Typklassen?
In der Typklasse spiegeln sich die Schaden- und Unfallbilanz eines in Deutschland zugelassenen Automodells wider. Fahrzeugtypen, bei denen es gegenüber dem Vorjahr zu weniger Schäden kam, werden in eine niedrigere Typklasse eingestuft. Die Typklasse wird von der Fahrzeugart und der Fahrweise beeinflusst. In die Typklassen der Kaskoklassen werden außer den Schäden durch Verkehrsunfälle auch Autodiebstähle. Fahrzeugbrände oder Glasschäden berücksichtigt. In der Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (zehn bis 25). In der Vollkasko sind es 25 Typklassen (zehn bis 34), in der Teilkasko sind es 24 (zehn bis 33).
Hier können Sie die neuen Typklassen in Erfahrung bringen.
Änderungen bei den Regionalklassen
In der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung bleibt in Sachen Regionalklasseneinstufung für 74 Prozent alles beim Alten. Für etwa 13 Prozent geht es in der Regionalklasse rauf oder runter. Besonders niedrige Einstufungen gibt es in Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Hohe Regionalklasseneinstufungen in der Haftpflicht trifft Halter in den Großstädten und in Teilen Bayerns. In der Kaskoversicherung ändert sich für 75 Prozent nichts. 13 Prozent der Halter profitieren von einer günstigeren Einstufung, Ewa zwölf Prozent rutschen in eine ungünstigere Regionalklasseneinstufung. Niedriege Einstufungen in der Kaskoversicherung finden sich in niedersächsischen Zulassungsbezirken. Zum Teil deutlich hochgestuft wurden Fahrzeuge in den Zulassungsbezirken des Regierungsbezugs Tübingen. Grund ist die Vielzahl an Sturm- und Hagelschäden im vergangenen Jahr.
Regionalklasse: ein Tarifmerkmal von vielen
Die Regionalklasse ist ein Tarifmerkmal von vielen, die Einfluss auf die Versicherungsprämie hat. Je niedriger hier die Einstufung ist, desto günstiger wirkt es sich auf den Versicherungsbeitrag aus. Die Regionalstatistik berücksichtigt die Schadensbilanz in einer bestimmten Region. Einfluss auf die Regionalklasse in der Haftpflicht hat das Fahrverhalten der Autofahrer im entsprechenden Zulassungsbezirk. Hier werden die Anzahl der verursachten Schäden bezogen auf die Zahl der dort zugelassenen Fahrzeuge und der durchschnittlichen Schadenshöhe berücksichtigt. Unfallschwerpunkte zum Beispiel können zu einem überdurchschnittlichen Schadenaufkommen führen. In die Regionalklassen für die Kaskoversicherungen fließen außerdem örtliche Besonderheiten wie Diebstahlhäufigkeit, Sturm- und Hagelschäden und die Zahl der Wildunfälle ein. Die Schadensbilanz eines jeden Zulassungsbezirks wird versicherungsmathematisch in einen Indexwert umgerechnet. Daraus erfolgt die Einteilung in die jeweilige Regionalklasse. Zulassungsbezirke mit vergleichbarem Indexwert werden der gleichen Regionalklasse zugeteilt. In der Haftpflicht gibt es zwölf Regionalklassen, in der Teilkasko gibt es 16 und in der Vollkasko sind es neun.
Hier können Sie die neuen Regionalklassen in Erfahrung bringen.
Kfz-Versicherung kurz erklärt
Bild: Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV e. V.
aktualisiert 05.09.2014 17:25:03