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ADAC-Kindersitztest 2014: Modelle für unter 70 Euro

23.10.2014 16:58:47 | Cornelia Wahl
ADAC Kindersitztest-Ergebnis in der Preisklasse unter 70 EuroDer Automobilclub ADAC und die Stiftung Warentest haben zehn in Deutschland erhältliche Kindersitze getestet, die sich in den Anschaffungspreisen zwischen 28,50 Euro und 68,50 Euro bewegen. Sechs Mal vergaben die Tester die Note „mangelhaft“. Bei drei Sitzen riss beim Crash regelrecht die Rückenlehne, sind die Gurte aus den Halterungen gebrochen oder sie hatten eine hohe Schadstoffbelastung. Generell notierten die Prüfer eine höhere Schadstoffbelastung der Kindersitze als in den Vorjahren. 

Die Bewertungen im Test

Bester im Test ist die Babyschale Nania Beone SP, welche die Gesamtnote „gut“ erreichte. Die Babyschale ist sehr leicht und überzeugte mit ihren Crashwerten. Anders sieht es in den anderen Gewichtsklassen aus. Beim Frontalaufprall des Sitzes Nania Safety Paris SP für Kinder bis 18 Kilogramm (bis ca. vier Jahre) bricht die Sitzschale. Bei einem Unfall würde das Kind ungeschützt nach vorne schleudern. Zwei Mal ein „Befriedigend“ gab es für Kinder von neun bis 36 Kilogramm (etwa ein bis zwölf Jahre): Der Nania Racer SP und der Fischer Price FP3000 sind damit noch empfehlenswert. In dieser Klasse mit „mangelhaft“ bewertet ist der Tiggo Bebehut (hohes Verletzungsrisiko beim Front- und Seitencrash), der United-Kids Alpha Deluxe, der United-Kids Kid Komfort und der United-Kids Kidstar, die alle beim Seitenaufprall für größere Kinder keinen Schutz bieten. Der United-Kids Alpha Deluxe wurde früher unter dem Namen IWH Trade Max Vario Max verkauft und dieser ist beim Kindersitztest im Jahr 2008 mit der Note „mangelhaft“ bewertet worden. Hier wurde lediglich der Name geändert. In der Klasse für Kinder von 15 bis 36 Kilogramm (etwa vier bis zwölf Jahre) gibt es mit dem Fisher Price FP4000 einen befriedigenden Sitz und einen, der aufgrund der hohen Schadstoffbelastung mit „mangelhaft“ bewertet wurde: der Nania Starter SP. 

Oft ungenaue Beschreibung im Internet

Der ADAC rät zur Vorsicht, bei Sitzen im unteren Preissegment wenig bekannter Marken, die ohne Beratung im Internet angeboten werden. Außerdem weist der Autoclub darauf hin, dass die Beschreibungen im Internet oft ungenau sind und in die Irre führen können. Auch wenn die Kindersitze der gesetzlich vorgeschriebenen Zulassung ECE-R44 entsprechen, gewährleistet dies nicht zwangsläufig ein sicheres Sitzen der Kinder. Grund: Der Seitencrash ist kein Bestandteil des Zulassungsverfahrens.

Die Testkriterien

Der ADAC hat die zehn verschiedenen Kindersitze aus allen Gewichtsklassen in Sachen Sicherheit, Bedienung, Ergonomie, Schadstoffgehalt sowie Reinigung und Verarbeitung unterzogen. Der Frontalcrash findet mit Tempo 64 statt, der Seitenaufprall mit Tempo 50.

Bild: ADAC