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Genf 2015: Audi R8

26.02.2015 17:34:25 | Cornelia Wahl
Audi R8 V10 - FrontansichtAudi zeigt auf dem Internationalen Automobilsalon in Genf 2015 (5. bis 15. März) die zweite Generation des R8. Er wird von einem V10-Mittelmotor befeuert, den es in zwei Leistungsstufen gibt. Gegenüber dem Vorgänger konnte das Gewicht auf knapp 1,5 Tonnen verringert werden. Dies gelang durch die Kombination von Aluminium und Kohlefaserverstärktem Kunststoff beim Audi Space Frame. Gleichzeitig erhöhte sich die Steifigkeit.

Neue Entwicklungsstufe des Zehnzylinder-Saugmotors

Die neue Generation des Audi R8 erhält die jüngste Entwicklungsstufe des Zehnzylinder-Saugmotors. Dem 5,2 Liter großen Benziner entfleucht beim Gasgeben über die Abgasanlage ein röhrender Sound. Der 5.2 FSI ist in zwei Leistungsausführungen zu haben. 397 kW (540 PS stark entwickelt der Zehnzylinder ein Drehmomentmaximum von 540 Newtonmetern. Aus dem Stand ist die 100-km/h-Marke in 3,5 Sekunden erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit benennt Audi mit 323 km/h. Im R8 V10 plus  leistet die 5204 Kubikzentimeter große Maschine 449 kW (610 PS). Das Drehmomentmaximum liegt bei 560 Newtonmetern. Aus dem Stand sprintet der R8 V10 plus in 3,2 Sekunden auf Tempo 100. Bei 330 km/h endet die Beschleunigung. 

V10 arbeitet mit Zylinderabschaltung

Neu beim 5.2 FSI ist neben der Benzindirekteinspritzung die zusätzliche indirekte Einspritzung. Darüber hinaus arbeitet das Triebwerk mit Trockensumpfschmierung und Zylinderabschaltung. Das System legt dabei die Einspritzung und die Zündung still und schaltet so eine Zylinderbank ab. Der Durchschnittsverbrauch des R8 V10 soll im Mittel bei 11,8 Liter Sprit je 100 Kilometer (CO2: 275 Gramm je Kilometer). Der R8 V10 plus soll sich im Mittel 12,4 Liter Benzin je 100 Kilometer (CO2: 289 g/km) genehmigen. Gegenüber dem Vorgänger soll die Kraftstoffersparnis bei bis zu zehn Prozent liegen, was auch auf das Start-Stopp-System an Bord zurückzuführen ist. 

Audi R8 V10 - CockpitAudi R8 kann segeln

Die Kraftübertragung an alle vier Räder erfolgt jeweils über die Siebengang-S-Tronic. Die Schaltung hat ihren Platz hinter dem Motor. Sie S-Tronic verfügt über drei automatische Modi und kann manuell bedient werden. Die Übertragung der Schaltbefehle erfolgat elektronisch. Aus dem Stand ist die Launch Control beim maximalen Beschleunigen behilflich. Ebenso ist mit dem R8 bei Tempi über 55 km/h Segeln möglich. Der Allradantrieb erhält an der Vorderachse statt einer Visco-Kupplung wie beim Vorgänger eine elektrohydraulische Lamellenkupplung. Je nach Bedarf und Straßenbeschaffenheit können bis zu 100 Prozent der Kraft an der Vorder- oder Hinterachse anliegen. Im Normalfall strömen 100 Prozent der Kraft nach hinten. 

Fahrwerkdetails des R8

Beim neuen R8 sind an allen vier Rädern Doppelquerlenker aus Aluminium montiert. Die elektro-mechanische Servolenkung ist neu entwickelt. Der R8 V10 rollt auf 19-Zoll-Rädern, die vorne mit 245/35er- und hinten mit 295/35er-Reifen bestückt sind. Die Bremsscheiben sind aus Stahl und im Wave-Design. Die Topversion R8 V10 plus hat Kohlefaser-Keramik-Bremsscheiben montiert. Das Fahrdynamiksystem an Bord erlaubt die Wahl zwischen Modi Comfort, Auto, Dynamic und Individual. Beim Topmodell Serie, sonst gegen Aufpreis gibt es des Weiteren den Performance-Modus. Er wird über eine Extra-Taste am Lenkrad aktiviert und bietet die Programme Dry, Wet und Snow. 

Die Optik des Audi R8

Optisch zeigt sich der R8 mit einer weit nach vorne gerückten Passagierzelle und einem kurzen Radstand. Der R8 misst 4,42 Meter in der Länge, 1,24 Meter in der Höhe und 2,65 Meter beim Radstand. Die Breite wuchs um vier Zentimeter auf 1,94 Meter. Die vier Ringe sind auf der Haube platziert. Der breit und niedrig bauende Singleframe-Kühlergrill ist in Wabenoptik. Standard sind LED-Scheinwerfer. Optional ist ein Laser-Fernlicht verfügbar. Seitlich zeigen sich geschwungene Linien, die sich über die Räder erstrecken. Die Schulterlinie geht mit ihr eine Verbindung ein und trennt das Sideblade in zwei Teile. Die Endrohre der Abgaslage sind trapezförmig. Die Heckscheibe lässt einen Blick auf den beleuchteten Motorraum zu. Der R8 V10 verfügt über einen automatisch ausfahrenden Spoiler, der R8 V10 plus über einen feststehenden Flügel aus Kohlestofffaserverstärktem Kunststoff. 

Audi R8 V10 Plus - FrontansichtSitzen wie im Rennwagen

Die Sitzposition im R8 ähnelt derjenigen im Rennauto. Das Cockpit ist fahrerorientiert und ermöglicht beim Fahren im Grenzbereich die Bedienung, ohne die Hände vom Steuer zu nehmen. Die neuen Sportsitze haben Kopfstützen integriert. Im Topmodell sind neu entwickelte Schalensitze montiert. Sämtliche Informationen zeigt das virtuelle Cockpit auf einem 12,3-Zoll-Display an - je nach gewähltem Anzeigenmodus. Auch auf Infotainment muss in dem Sportwagen nicht verzichtet werden. Serie ist die MMI Navigation plus. Zentrales Bedienelement ist das Touchwheel. Über Audi Connect kann der Beifahrer via WLAN-Hotspot sein Smartphone oder Tablet verbinden. 

Weitere Modellvarianten des R8

Neben den beiden Benzin-Varianten wird es einen Elektro R8 e-tron und einen neuen Rennwagen R8 LMS geben. Der R8 e-tron hat eine Leistung von zwei Mal 170 kW und ein Drehmomentmaximum von zwei Mal 460 Newtonmetern. Von null auf 100 km/h benötigt der Elektro-R8 3,9 Sekunden den Werksangaben folgend. Die Höchstgeschwindigkeit endet elektronisch bei 210 oder 250 km/h. Der Elektro-R8 dient in erster Linie als fahrendes Hightech-Labor. Der R8 LMS hat eine Leistung von 430 kW (etwa 585 PS). Der GT3-Rennwagen treibt die Hinterräder an. Der Verkauf des 1225 Kilogramm schweren Rennwagens startet zur Saison 2016.

Preise des Audi R8

Früher, bereits im Sommer 2015, liegt der Verkaufsstart des neuen R8. Für den R8 V10 verlangt Audi 165.000 Euro und für die Topvariante R8 V10 plus sind es mindestens 187.400 Euro. 

Bilder: Audi