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IAA 2015: Porsche 911 Carrera

11.09.2015 14:35:16 | Cornelia Wahl
Porsche 911 Carrera SAuf der Internationalen Automobil Ausstellung IAA 2015 (17. bis 27. September) zeigt Porsche die neue Generation des 911 Carrera Coupé und der Cabriolet-Version. Der 911er bekommt neue Boxermotoren, ein weiterentwickeltes Fahrwerk und ein neues Infotainmentsystem mit auf den Weg. Erstmals gibt es gegen Aufpreis für die S-Variante eine Hinterachslenkung. 

Porsche 911: Leichte optische Anpassungen

Optisch zeigt sich die neue Generation des 911 Carrera mit neuen Scheinwerfern mit Vier-Punkt-Tagfahrlicht und schalenlosen Türgriffen. Der Heckdeckel erhielt ein neues Aussehen mit vertikalen Lamellen. Die Heckleuchten sind neu, darunter die Vier-Punkt-Bremslichter. Mit einer neuen Lenkrad-Generation steuert der Pilot den 911 Carrera. Die Standard-Version ähnelt dem Steuerrad aus dem 918 Spyder und hat einen Durchmesser von 375 Millimetern. Auf Wunsch gibt es ein GT-Sportlenkrad mit 360 Millimeter Durchmesser.

Modifiziertes Kommunikationssystem

Im Innenraum ist serienmäßig das Porsche Communication Management (PCM) mit Multitouch-Bildschirm verbaut. Die Bedienung hat Porsche vereinfacht, den Funktionsumfang erweitert. Es verfügt über ein Online-Navigationsmodul und Sprachbedienung. Die Bedienung erfolgt anlog zum Smartphone über einen sieben Zoll großen Bildschirm. Mobiltelefone und Smartphones lassen sich nun auch über W-LAN mit dem 911er verbinden. In die Mittelarmlehne integriert ist eine Smartphone-Ablagefläche. Neu ist die Verbindungsmöglichkeit zwischen iPhone und dem PCM-System zur Nutzung von Apple Car Play. Das Navigationsgerät arbeitet mit Echtzeit-Verkehrsinformationen und passt die Route dynamisch an. Erstmals integriert Porsche Dienste wie Google Earth oder Google Streetview. Über Porsche Car Connect und Connect App können beispielsweise Fahrzeugfunktionen ferngesteuert werden. Auch die Übertragung von Zielen an das PCM für die Navigation und die Nutzung von Musikstreaming-Diensten von Drittanbietern über das Konnektivitätssystem sind möglich. 

911 Carrera CabrioletTurbo-Boxer mit mehr Leistung und Drehmoment

Im Heck des Porsche 911 Carrera werkeln ab der neuen Generation neue Boxer-Motoren. Sie verfügen über Biturboaufladung. Im 911 Carrera leistet der Boxer 272 kW (370 PS), im 911 Carrera S sind es 309 kW (420 PS). Dies sind jeweils 15 kW (20 PS) mehr als beim jeweiligen Vorgänger. Beide Aggregate verfügen über drei Liter Hubraum. Die höhere Leistung im 911 Carrera S ergibt sich aus Turboladern mit geänderter Verdichtung, einer speziellen Abgasanlage und einer abgestimmten Motorsteuerung. Das Drehmomentmaximum legt jeweils um 60 Newtonmeter auf 450 Newtonmeter beziehungsweise 500 Newtonmeter zu. In beiden Fällen liegt es zwischen1700 und 5000 Touren an. Die maximale Motordrehzahl gibt Porsche mit 7500 Umdrehungen je Minute an. Der Verbrauch der neuen Boxer-Triebwerke soll sich um bis zu einen Liter je 100 Kilometer verringer. Der Porsche 911 Carrera mit Doppelkupplungsgetriebe (PDK) soll mit 7,4 Liter Sprit je 100 Kilometer auskommen - ein Minus von 0,8 Liter je 100 Kilometer gegenüber dem Vorgänger. Der 911 Carrera S mit PDK soll 7,7 Liter je 100 Kilometer verbrauchen - einen Liter auf 100 Kilometer weniger als zuvor. 

Erstmals Wahl der Fahrprogramme möglich

Die Motorüberarbeitung hat zur Folge, dass der 911er schneller aus dem Stand auf 100 km/h sprintet. Der Wert dafür liegt beim 911 Carrera PDK mit Sportchrono-Paket bei 4,2 Sekunden (Vorgänger: 4,4 s), und beim 911 Carrera S PDK mit Sportchrono-Paket bei 3,9 Sekunden (Vorgänger: 4,1 s). Der 911 Carrera fährt maximal 295 km/h (Vorgänger 289 km/h) schnell, der 911 Carrera S 308 km/h (Vorgänger: 304 km/h). Das Sportchrono-Paket verfügt über einen Mode-Schalter im Lenkrad. Dabei handelt es sich um einen drehbaren Ring mit vier Position für die Fahrprogramme Normal, Sport, Sport Plus und Individual. In Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe befindet sich ein Druckknopf im Schalter, der Sport Response-Button. Ist der gedrückt, ist der Antriebsstrang für 20 Sekunden auf bestmögliche Beschleunigung ausgelegt, bei optimaler Gangwahl und Motorsteuerung.

Boxermotor für Porsche 911Fahrwerk neu abgestimmt

Verändert sich auch das Fahrwerk PASM (Porsche Active Suspension Management). Es erhielt eine neue Abstimmung und eine Tieferlegung um zehn Millimeter. Es sorgt für mehr Stabilität beim Kurvenfahren. Eine neue Dämpfergeneration mit weiter gespreizten Kennlinien bringt mehr Komfort und Aufbauanbindung bei flotter Fahrt durch Biegungen. Montiert sind neue Serienräder mit fünf schlanken Doppelspeichen. Die Reifen sind rollwiderstandsoptimiert. Die hinteren Felgen legen in der Breite um 0,5 auf 11,5 Zoll zu. Die Hinterräder sind statt 295 Millimeter nun 305 Millimeter breit. Serie ist die Multikollisionsbremse.

Ausgesuchte Optionen für den 911er

Gegen Aufpreis kann der 911 Carrera S mit einer aktiven Hinterachslenkung ausgerüstet werden. Das bringt mehr Agilität beim Einlenken und einen um 0,4 Meter geringeren Wendekreis. Auf Wunsch gibt es ein hydraulisches Liftsystem mit integrierten Hubzylindern in den Federbeinen der Vorderachse. Wird es an der Front eng mit der Bodenfreiheit, genügt ein Knopfdruck und innerhalb von fünf Sekunden erhöht sich die Bodenfreiheit unter der Buglippe um vier Zentimeter. So kann ein Aufsetzen des Sportwagens bei steilen Garagenausfahrten verhindert werden. Als Option steht ein Tempostat zur Wahl, der auch leicht bremst, wenn die Geschwindigkeit bei Bergabfahrten überschritten wird. Eine weitere Sonderausstattung ist der Abstandsregeltempomat, der in Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe eine Segelfunktion bietet. Der aufpreispflichtige Spurwechselassistent überwacht per Radar den rückwärtigen Verkehr und warnt im linken und rechten Spiegeldreieck via LED vor Verkehr im toten Winkel. 

911er-Preise

Der Porsche 911 Carrera steht ab dem 12. Dezember 2015 beim Händler. Den 911 Carrera gibt es ab 96.605 Euro. Die S-Version kostet ab 110.766 Euro. Für die offene Variante 911 Carrera Cabriolet verlangt der Zuffenhausener Sportwagenbauer mindestens 109.695 Euro und für das 911 Carrera S Cabriolet ab 123.856 Euro. 

Bilder: Porsche