Ferrari F12tdf: Hommage an Tour de France
13.10.2015 14:42:47 | Cornelia Wahl

Sinnliche Form, verbesserte Aerodynamik: F12tdf
Der Ferrari F12tdf zeigt sich mit sinnlichen Formen. Fast kein Teil seines Vorgängers sieht noch so aus wie zuvor. Um den Sportwagen auf dem Boden zu halten, haben die Italiener die Aerodynamik mächtig überarbeitet. So kommt beispielsweise an der Front ein hochkomplizierter Stoßfänger zum Einsatz, der für einen höheren Abtrieb sorgt und die Luftströmung optimiert. Hinten sind Schlitze am Radlauf zu erkennen, welche die Luft aus dem Innern abführen und die Aerodynamik des Unterbodens verbessern, was ebenfalls zur Steigerung des Abtriebs genutzt wird. Am Heck fällt der Spoiler 60 Millimeter länger und 30 Millimeter höher aus. Das Heckfenster ist stärker geneigt. Am Unterboden kommen drei Strakes zum Einsatz. Ein neuer Heckdiffusor arbeitet mit drei aktiven Flaps. Den Abtrieb wollen die Italiener um 87 Prozent gesteigert haben. Die Spur vorne und hinten haben die Ingenieure verbreitert. Zur Verringerung der ungefederten Massen sind Leichtbau-Aluminiumfelgen im Fünf-Speichen-Design montiert. Insgesamt sollt die Sonderedition 110 Kilogramm leichter sein als sein Vorgänger
Spartanische Ausstattung mit Stil
Innen zeigt sich der F12tdf geizig. Der Fahrer sitzt mittendrin im Geschehen. Um ihn herum sind carbonumrandete, satellitenförmig angebrachte Instrumente. Aus dem gleichen Material sind die Türpaneele gefertigt. Statt eines Handschuhfaches sind dort Kniepolster angebracht. Dass im Ferrari F12tdf kein Gramm verschwendet wird, zeigt sich daran, dass im Innenraum statt Leder Alcantara zum Einsatz kommt. Die Sitze sind aus technischem Gewebe. Als Fußboden fungieren Aluminiumböden.

Das Herz des Ferrari F12tdf ist ein 6262 Kubikzentimeter großer V12-Saugmotor. Es stammt aus dem F12 Berlinetta und erfuhr eine Leistungssteigerung um 15 kW (20 PS) auf 574 kW (780 PS). Das Drehmomentmaximum gipfelt in 705 Newtonmetern - ein Plus von 15 Newtonmetern. Zu den Motorveränderungen zählen mechanische Ventilstößel und Ansaugtrichtert mit variabler Geometrie. Den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 absolviert der F12tdf in 2,9 Sekunden. Die Verzögerung übernimmt das Bremssystem aus dem La Ferrari, das angepasst wurde. Das System mit einteiliger Bremszange benötigt von Tempo 100 bis zum Stillstand 30,5 Meter. Die Schaltarbeit übernimmt ein überarbeitetes Doppelkupplungsgetriebe mit einer um sechs Prozent geringeren Gangspreizung. Beim Hochschalten werden die Gangwechsel um 30 Prozent schneller absolviert, beim Runterschalten gegen sie um 40 Prozent schneller vonstatten.
Mehr Stabilität durch mitlenkende Hinterachse
Veränderungen gibt es auch bei den Reifen, die vorne mit 275 Millimeter um 20 Millimeter breiter ausfallen. Die Felgenbreite wuchs von 9,5 auf zehn Zoll. Tendenziell ist der F12tdf übersteuernd ausgelegt. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, verfügt die Sonderedition über eine mitlenkende Hinterachse. Sie ist an Fahrdynamiksysteme gekoppelt und erlaubt Reaktionen und Einlenkvermögen wie bei einem Rennwagen. Außerdem verbessern sich die Stabilität bei Höchstgeschwindigkeiten und schneller Kurvenfahrt.
Der Ferrari F12tdf ist auf 799 Exemplare limitiert.
Bilder: Ferrari S.p.A.