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Virus befällt Kürbisgewächse

19.01.2020 09:54:41 | Cornelia Wahl

GurkenWissenschaftler um den Pflanzenvirologen Dr. Wulf Menzel vom Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen in Braunschweig hat mit Kollegen aus Freising und Nürnberg in Deutschland den Virus Cucurbit aphid-borne yellows virus (CABYV) isoliert. Die Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin New Disease Report

Bestandsbefall von 90 Prozent

Nicht wenige Landwirte in Bayern stellten im vergangenen Sommer an ihren Gurken-Pflanzen eine nicht bekannte Erkrankung fest. Der Befall lag dabei meistens bei 90 Prozent des Bestandes, mit der Folge, dass der Ernteertrag um bis zu 50 Prozent einbrach. Das in serologischen und molekularen Untersuchungen nun nachgewiesene Virus wurde erstmals im Jahr 1988 in Frankreich entdeckt. Es infiziert Kürbisgewächse wie Kürbisse, Gurken oder Zucchini. Die Infektion führt zu einem Chlorophyllmangel und zu einer Blattverdickung. Überträger sind Blattläuse. Vor allem im Mittelmeerraum ist der Erreger verbreitet.

Ausbreitung in Mitteleuropa befürchtet

Allerdings gehen die Forscher davon aus, dass sich der Keim nun auch in Mitteleuropa ausbreiten wird. „Da die Blattläuse, die das Virus übertragen, sowie natürliche Überwinterungswirte (verschiedene Unkräuter) des Virus bei uns heimisch sind, ist davon auszugehen, dass das Virus auch im nächsten Jahr die Bestände der Kürbisgewächse in Deutschland und weiteren Ländern im nördlichen Europa  bedrohen wird“, sagt Wulf Menzel von der DSMZ. Seine Empfehlung: effektive Vorbeugung beim Anbau im Gewächshaus, wie etwa die Verhinderung von Blattlausbefall.

Bild: Алексей Чижов/Pixabay