Studie zu Diabetes mellitus Typ 2

12.04.2022 18:17:19 | Cornelia Wahl

Hülsenfrüchte Schutz vor Diabetes

 

Linsen — Klein, bunt und gesund

Wer viele Hülsenfrüchte, vor allem Linsen, verzehrt, kann sich vor Diabetes Typ 2 schützen. Das haben spanische Forscher in einer wissenschaftlichen Arbeit nun herausgefunden. 

Die Zahl der Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, lag im Jahr 2021 nach Angaben der Internaional Diabetes Federation IDF weltweit bei 537 Millionen. Bis zum Jahr 2045 soll die Anzahl an Diabetes-Erkrankungen der Prognose zufolge auf 783 Millioenen Menschen steigen - weltumspannend.
 
Wertvolle Nährstoffen
 
Eine neue Studie vieler spanischer Forschungsinstitute zeigt, dass der Verzehr von Hülsenfrüchten wie Linsen, Erbsen, Bohnen und Kichererbsen mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen helfen kann, das Risiko mindert, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Dass Hülsenfrüchten vor Krank-heiten schützen und ein gesundes Körpergewicht aufrechterhalten können, war schon das Ergebnis früherer wissenschaftlicher Untersuchungen. Die spanischen Forscher haben herausgefunden, welche Sorten sich für einen Schutz vor der Zuckerkrankheit besonders gut eignen.
Dazu erfassten sie über Jahre hinweg die Ernährung von 3349 Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmern. In einem Nachbeobachtungszeitraum von 4,3 Jahren sahen sie, dass 266 Personen der Gruppe einen Diabetes Typ 2 entwickelten.
 
Diejenigen, welche am meisten Hülsenfrüchte verzehrten, hatten im Vergleich zu jenen, die am wenigsten Hülsenfrüchte zu sich nahmen, ein um 35 Prozent geringeres Diabetes-Risiko. Speziell Linsen konnten die Gefahr um 33 Prozent reduzieren. Ein risikomindernder Effekt ergab sich auch für Kichererbsen. Außerdem wirkte isch günstig aus, eine halbe Portion mehr Hülsenfrüchte zu sich zu nehmen und im Austausch dafür auf eine große Menge Eier, Brot, Kartoffeln oder Reis zu verzichten.
 
Patienten mit einem Diabetes-mellitus Typ 2 leiden an einer Stoffwechselerkrankung, die durch einen relativen Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Insulin ist das einzige blutzuckersenkende Hormon und ist entscheidend für den Glukosestoffwechsel. 
  Ursprünglich stammen Linsen aus Kleinasien. Sie gehören zu den ersten Kulturpflanzen überhaupt. Allein in Indien kennt man 50 verschiedene Sorten. Hier zu Lande bereichern Tellerlinsen, Berglinsen, Beluga-Linsen, Champagner-Linsen, Puy-Linsen, Beluga-Linsen sowie gelbe und rote Linsen die Speisen.

Die Hülsenfrüchte haben einen hohen Eiweiß-Gehalt, sind reich an Cholin, einem B-Vitamin, und an Magnesium (im Mittel 130 Milligramm pro 100 g), was zur Körperfettverbrennung beiträgt. Magnesium wird aber auch für viele Stoffwechselprozesse und für das Nervensystem benötigt. Nebenbei schützen sie Herz und Kreislauf, da sie den Cholesterinspiegel senken können. Ebenso enthalten ist pflanzliches Eisen. Das sollte für eine bessere Aufnahme im Körper mit Vitamin C kombiniert werden. Die reichlich enthaltenen Ballaststoffe machen lange satt und tun der Verdauung gut. Allerdings können Linsen für schwere Blähungen sorgen – vor allem Tellerlinsen und generell ungeschälte. Besser verträglich sind gelbe und rote Linsen.

Bunte Vielfalt

Braune und grüne Linsen (Tellerlinsen) haben eine mehlige Konsistenz. Die rotbraunen Berglinsen schmecken mild-aromatisch und sind fester. Die feinen Champagner-Linsen stammen aus der französischen Champagne. Puy-Linsen sind dunkelgrün und haben eine schwarz-blau gefleckte Schale. Sie sind klein und aromatisch. Gelbe und rote Linsen sind in Indien ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Da sie geschält sind, entfällt längeres Kochen. 

Linsen sollten trocken und lichtgeschützt aufbewahrt werden. Gegart eingefroren sind sie bis zu sechs Monate haltbar. Vor dem Kochen sollten sie mit reichlich kaltem Wassser in einer Schüssel gewaschen werden. So sinken eventuell vorhandene kleine Steinchen auf den Boden und können leicht entfernt werden. Dann Tellerlinsen etwa mit zwei Handbreit Wasser bedecken, drei bis vier Stunden einweichen. Das verkürzt die Kochzeit auf ca. 45 Minuten. Gut zu wissen: Linsen quellen beim Garen auf die doppelte Menge auf.